Ein 3-Gänge-Menü - nachhaltig, regional, saisonal, vegan

Die Einladung zum Koch-Workshop und gemeinsamen Essen.

Im Bürgerhaus Wehrda war an einem Dienstagnachmittag und -abend im Juni ziemlich viel los: Eine Gruppe von 12 Personen kochte unter Anleitung des ehemaligen Sternekochs Timo Fago ein veganes, zu einem großen Teil regionales und saisonales 3-Gänge-Menü für insgesamt ca. 60 Gäst*innen. Damit legten sie schon um 16 Uhr los, damit um 19 Uhr pünktlich der erste Gang "rausgehen" konnte. Dabei handelte es sich um einen Linsensalat mit Gurke und Vinaigrette, dazu Blattsalat, gebratener Fenchel und Kürbiskerne:

Der Kühlschrank im Bürgerhaus Wehrda voll mit Gemüse und Erdbeeren.    Einige der Zutaten für die Vorspeise.    Ein Teller mit der Vorspeise.   

Salat und Fenchel standen am Dienstagmorgen noch auf dem Acker unseres ca. 22km von Marburg entfernten Solidarhofs Grünzeug in Kirchvers. Die grünen Linsen der Sorte Le Puy, ursprünglich aus der französischen Auvergne, wurden auf dem Hof Gabriel in Stedebach, ca. 17km von Marburg, angebaut. Sie können dort im Hofladen erworben werden, der immer geöffnet hat. Eine Preisliste gibt es übrigens hier. Die Kürbiskerne stammen vom Hof der Familie Schnell in Franken. Der liegt mit ca. 330km Entfernung zwar nicht in der Region, ist aber einer der ganz wenigen Betriebe in Deutschland, die überhaupt Kürbiskerne anbauen. Bezogen werden können die leckeren und gesunden Kerne, die reich sind an Zink, Magnesium, Eisen und Selen, über die Einkaufsgemeinschaft oder den Nachbarschaftsmarkt des LebensMittelPunkts Wehrda.

Weiter ging es mit dem Hauptgang. Der bestand aus Hasselback-Kartoffeln, auch Fächerkartoffeln genannt, dazu ein veganer Joghurt-Knoblauch-Kräuter-Dipp sowie indisches Rote-Linsen-Dal. Die roten Linsen für das Dal kommen aus dem ca. 70km entfernten Friedberg, vom Hof von Albert Bickert. Was die wenigsten Anwesenden wussten, den Koch eingeschlossen: Rote Linsen sind geschälte braune Linsen und gelbe Linsen sind geschälte grüne Linsen! Hier ein paar Eindrücke vom Hauptgang:

Hasselback-Kartoffeln auf einem Backblech.   Der vegane Joghurt-Knoblauch-Kräuter-Dipp.

Den wirklich krönenden Abschluss bildete ein Brownie, der zu einem großen Teil mit einer unerwarteten Zutat hergestellt wurde: schwarzen Bohnen! Über Nacht eingeweicht bilden sie eine ideale Grundlage für einen saftigen, schmackhaften Kuchen. Die Bohnen kamen, wie die roten Linsen, aus Friedberg. Dazu kommen natürlich Schokolade und Kakao. Da Kakaobohnen leider nicht bei uns wachsen, ist es wichtig, dass wir sie aus zertifiziertem fairen Handel beziehen.

Einige der Zutaten für den Schwarze-Bohnen-Brownie.

Für Frische und Gesundheit im Nachtisch ist Obst immer eine gute Wahl. Da liegt es Ende Juni natürlich nahe, an Erdbeeren zu denken. Auch die standen am Dienstagmorgen noch auf dem Acker in Kirchvers und sahen neben dem Brownie fantastisch aus:

Viele Teller mit dem Nachtisch: Schwarze-Bohnen-Brownie und Erdbeeren.

Zwischen den Gängen präsentierten Janis und Lucas vom Green Office und Vera vom Ernährungsrat bzw. von der Solawi spannende Infos zu saisonaler und regionaler Ernährung allgemein sowie zu den verwendeten Zutaten. Die Infos konnten im Anschluss mit nach Hause genommen werden. Ihr findet sie auch unter diesem Artikel zum Download!