2023 war für Hessen kein gutes Apfeljahr. Doch gab es örtliche Unterschiede. Das zeigte sich auch an unseren Obstbeständen: Während auf den Wiesecker Parzellen gar nichts zu holen war, trugen die Bäume auf der Heskemer Streuobstwiese reichlich. Deshalb fand die Ernte diesmal auch nur dort statt.
Los ging es mit der Frühobsternte am 16. September. Zehn Leute machten mit und ernteten im Laufe des Tages über 1300 Kilo Äpfel und Birnen; allerdings hatten auch alle gut damit zu tun. Die Zeit für das traditionelle Mittagspicknick ließen wir uns aber nicht nehmen - sich stärken, Quatschen und ein bisschen Ausruhen tat gut. Nach der Ernte ging es dann zur Kelterei nach Niederweimar, wo die Zuarbeit mit sieben Personen entspannt und dennoch zügig lief. Anders das Einlagern der heißen Saftkartons in den Verteilpunkt Oberstadt, das mussten wir zu dritt bewältigen. Aber am Ende war auch das geschafft, und im Verteilpunkt standen 159 Saftkartons zum Abkühlen. Bei diesem Einsatz hatten wir wieder mal Glück mit dem Wetter, entsprechend schön war's auf der Wiese, die Zusammenarbeit lief toll, ich denke, es hat allen Spaß gemacht, und wir haben mit unserer gemeinsamen Anstrengung ein recht gutes Ergebnis erzielt.
Die nächste Ernterunde kam dann am 21. Oktober. Nun war das spät reifende Obst an der Reihe, wozu auf der Heskemer Streuobstwiese neben Äpfeln auch Quitten gehören. Diesmal waren wir neun Erwachsene (und ein Kleinkind, welches fand, dass in seinen Sammeleimer unbedingt auch Blätter gehören). Unsere Erntemenge lag mit 1200 Kilo nur unwesentlich unter der des Vormonats. Der begrenzende Faktor war aber nicht das Obst, sondern die geringe Zahl der Erntenden. Am Ende des Tages blieb eine erhebliche Menge an Äpfeln auf der Wiese. An den weiteren Arbeitsschritten beteiligten sich aber genug Menschen - Keltern und diesmal auch das Einlagern liefen rund. Mit dem Wetter hatten wir ein weiteres Mal Glück: Aus den ursprünglich vorhergesagten 5 Grad bei Regen wurden bis zum Erntetag trockene 15 Grad mit einem Wechsel von Sonne und Wolken, ohne Wind, so dass auch beim Mittagspicknick niemand frieren musste.
Schon am 21. September konnten wir alle Marburger Verteilpunkte mit Apfelsaft beliefern; die Gießener Verteilpunkte bekamen ihren dann am 25. Oktober.
Zusammenfassend war 2023 für uns ein leicht unterdurchschnittliches Erntejahr; zum einen, weil die Wiesecker Bestände komplett ausfielen, zum anderen, weil wir von dem, was es auf der Heskemer Streuobstwiese reichlich gab, nur einen Teil ernten konnten. Dennoch hat die Gesamterntemenge von 2500 Kilo gut ausgereicht, um für alle Anteile einen 5-Liter-Karton Saft bereitzustellen.