Sonniges und warmes Wetter, Mitglieder von vier Solawis aus der Region und ein buntes Mitbring-Büfett - das sind die Zutaten für einen wunderbaren Nachmittag. Am Sonntag, 7.4., trafen sich ungefähr 25 große und kleine Menschen auf dem Hof der Klein-Eichener Schafkäserei in der Nähe von Grünberg. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es zu den verschiedenen Schafställen und zum Melkstand:
Dabei erzählte Birgit zum Beispiel, wie viele Lämmer dieses Jahr schon geboren wurden (210 Stück), wann die Geburten stattfinden (meistens in der Nacht), ob das Team dabei helfen muss (in der Regel nicht) und ob die Lämmer alle Namen erhalten (nein, aber dafür eine Nummer). Alle Lämmer trinken mindestens 6 Wochen Milch bei der Mutter. Die, die früh im Jahr geboren wurden, sogar länger. Nachts werden Mütter und Lämmer getrennt, damit morgens, gegen 7 Uhr, gemolken werden kann. Die Milchmenge schwankt dabei übers Jahr sehr stark: zwischen 15l und 180l werden täglich gemolken.
Nach den vielen Fragen und Antworten stärkten sich die Mitglieder der vier Solawi-Gemeinschaften (Marburg, Friedberg-Dorheim, Magerhof in Karben und Luisenhof in Niederdorfelden) am Mitbring-Büfett. Das Team grillte zusätzlich noch Würstchen und Halloumi-Käse - selbstverständlich von den eigenen Tieren.
Nach dem Essen ging es in die Räume der Käserei. Hier erfuhren wir unter anderem, wie viel Zeit beim Käsemachen fürs Putzen eingeplant werden muss (ca. 80-90%), dass es im Frühjahr und Sommer einen angestellten Käser gibt, dass die Käsereikulturen bestimmen, welcher Käse herauskommt, dass ausschließlich vegetarisches Lab aus Pilzen verwendet wird und dass Käse, der lange halten soll, so viel Wasser entzogen wird wie möglich. Aus 5l Schafmilch wird so etwa 1l Hartkäse. Bei Kuhmilch muss für 1l Käse doppelt so viel Milch eingesetzt werden. Das liegt daran, dass Schafkäse fettreicher ist als Kuhkäse. Interessant war außerdem zu erfahren, dass der Käse selbst bei exakt gleicher Rezeptur in jeder Umgebung etwas anders wird. Hier einige Fotos aus der Käserei:
Nach all diesen spannenden Eindrücken gab es zum Ausklang noch genug Zeit, den Schafen beim gemütlichen Wiederkäuen in der Nachmittagssonne zuzusehen, die niedlichen Lämmer mit der Flasche zu füttern und die Schafe zu streicheln oder zu beobachten:
Ein ganz besonderes Schaf ist Lotti: Es wurde mit der Flasche aufgezogen und folgt nun den Team-Mitgliedern (und auch der Solawi-Gruppe) wie ein Hund. Wenn es im Sommer mit den anderen Schafen auf die Weide darf, wird es sich gegen Ende des Jahres aber wohl wie ein "ganz normales Schaf" verhalten. So lange haben das Team und die Besucher*innen aber wohl noch einigen Spaß mit ihr:
Danke an Birgit und das ganze Team von der Klein-Eichener Hofkäserei für diese tolle Erfahrung!
Wer sich für einen Käse-Anteil interessiert, kann sich auf der Solawi-Seite der Hofkäserei informieren. Aktuell werden die Verteilpunkte Oberstadt und Rollwiesenweg einmal im Monat mit Käse beliefert.