Am letzten Sonntag im Januar fand die Finanzierungsrunde 2023/24 der Solawi Marburg statt. Etwa 190 Anteilseigner:innen aus Marburg und Gießen kamen dafür nach Wehrda. Neben der Finanzierungsrunde gab es Berichte aus den Arbeitskreisen, ein beeindruckendes Mitbring-Buffet und es wurde ein Jubiläum angekündigt, an das nur wenige Menschen geglaubt haben.
Vor dem offiziellen Beginn um 15 Uhr konnten alle entspannt in der Evangeliumshalle ankommen. Die Sitzplätze waren nach Verteilpunkten beschriftet, so dass Gelegenheit bestand, die Menschen vom gleichen Verteilpunkt kennenzulernen. Mit jeder und jedem Teilnehmer:in wuchs auch das Mitbring-Büfett, das an zwei langen Tafeln aufgebaut war. In der anderen Ecke des Raumes war ein Verschenke-Tisch eingerichtet. CDs, Spiele, Bücher und Kleidung konnten so ein neues Zuhause finden.
Ein Grund zum Feiern
Vera und Dirk führten mit einer gemeinsamen Moderation durch den Nachmittag. Bei der Begrüßung freute sich Dirk besonders über die Tatsache, dass die Solawi Marburg 2023 zehn Jahre alt wird. Als er damals, vor der Gründung, mit Dozenten an der Universität über seine Idee sprach, hielten die es für so gut wie unmöglich, dass das Experiment Solawi funktionieren könnte. Doch wie wir wissen, sollte es ganz anders kommen. Nach erfolgreichen zehn Jahren Solawi Marburg soll das natürlich groß im Sommer gefeiert werden. Für die Organisation und Durchführung des Geburtstagsfests werden noch Helfer:innen gesucht, Interessierte können sich gerne bei Vera melden (solawi@solawi-marburg.de).
Trockener Sommer sorgt für kleines Gemüse
Chris, Mitarbeiter der Gärtnerei Grünzeug in Kirchvers, teilte seine Eindrücke vom Acker. Durch die große Trockenheit sind 2022 Tausende Salatpflanzen vertrocknet. Das Wässern anderer Pflanzen brachte nur bedingt etwas, weil das Wasser nur ca. 20cm in den Boden eindringt. Dadurch sind Kartoffeln und Karotten in der letzten Saison eher klein und kurz gewesen. Die Gärtnerei probiert immer wieder neue Sorten aus. Chris wies aber darauf hin, dass es vor allem auf die Zeiträume ankommt, wann gesät und gepflanzt wird. Diese müssten besser abgepasst werden. Ideen und Vorschläge für neue Sorten können gerne über Vera eingebracht werden.
Mehr aus dem Verein und Bericht aus den Arbeitskreisen
Außerdem gab es Vorstandswahlen. Andre, Kati und Annika dürfen sich nun stolze Vorständ:innen der Solawie Marburg nennen und übernehmen ihre Aufgaben für die nächsten drei Jahre.
André stellte den Finanzbericht des Vereins vor. Der diesjährige Gewinn von etwa 1.300 Euro kann gut für Rücklagen des Vereins genutzt werden.
Manfred und Christian, die die Kassen geprüft haben, lobten die Vereinsmitglieder. Denn dank der guten Vorbereitung war die Arbeit der beiden schnell getan.
Günther berichtete vom AK Obst und den Streuobstwiesen und lud ein, sich dort zu engagieren. Neben dem Ernten und Pflanzen geht es dort u.a. auch um das Thema Baumschnitt.
Annika warb für den AK Mitmachen und rief zum Engagement auf. Der Arbeitskreis bietet viel Raum zur Gestaltung.
Dann ging es schließlich um das spannende Thema Finanzierung. Bei 270 Anteilen liegt in diesem Jahr der monatlichen Durchschnittswert bei 67,06 Euro, plus 5% ergibt sich daraus ein Richtwert in Höhe von 70 Euro. Noch sind einige Anteile frei, Vera und Dirk gehen aber davon aus, dass diese bis zum Saisonbeginn im Mai vergeben werden.
Nach der ersten Finanzierungsrunde wurde das Büfett eröffnet und es blieb Zeit, um zu schnacken, sich auszutauschen und das Büfett bis auf den letzten Krümel zu plündern.
Während es nach der ersten Runde (die fand bereits online bei der Anmeldung statt) nicht ganz gereicht hatte, waren bereits nach der zweiten Runde alle Kosten gedeckt. Dabei wurden Beträge von acht bis hundert Euro geboten. Der Überschuss soll Menschen zugute kommen, die noch in die Saison einsteigen und denen der Richtwert zu hoch ist. Dirk war sichtlich berührt und begeistert: „Ich bin richtig geflasht! Im Umkreis von Marburg und Gießen gibt es mittlerweile fünf Solawis. Wir machen also etwas richtig, denn in Zeiten von Höfesterben sind Solawis die einzige landwirtschaftliche Form, die wächst.“
Mit diesen optimistischen Worten verabschiedeten Vera und Dirk alle Teilnehmer:innen in die neue Solawi-Saison 2023.
1 Kommentar(e)
Online
Sehr schade, dass man nicht online teilnehmen konnte.
Somit konnten wir keinen Anteil mehr haben, bzw. müssten jetzt einen Anteil zum Richtwert nehmen.