Von Äpfeln, Birnen und Quitten

Vom Baum geschüttelte Äpfel liegen auf einer Plane.

Die Obstsaison hätte dieses Jahr eigentlich mit einer Erntegelegenheit für Birnen beginnen sollen, denn wir haben ein paar frühe, sehr leckere und normalerweise reich tragende Sorten im Heskemer Bestand; aber die betreffenden Birnbäume haben dieses Jahr eine Pause eingelegt, und so gab es stattdessen am 12. September ein offenes AK-Treffen mit Wiesenpicknick am Lagerfeuer, bei dem man sich aber immerhin ein paar Birnen für Zuhause mitnehmen konnte.

Lagerfeuer

Die eigentliche Ernte fand dann wieder in zwei Zügen statt, da auch die anderen Obstsorten nicht alle zugleich reif werden. Seitdem wir sowohl im September als auch im Oktober ernten, vergammelt uns wesentlich weniger unter den Bäumen.

Der erste Ernteinsatz fiel diesmal auf den 25. September - und damit hatten wir Glück: Mit blauem Himmel und warmem Sonnenschein bot das Wetter optimale Voraussetzungen. Geerntet wurde auf den Wiesecker Streuobstparzellen und auf der Streuobstwiese am Hainchen bei Heskem. Es nahmen insgesamt mehr als 20 Leute teil, die alles von den Bäumen holten, was schon reif war. Dabei kamen knapp 1,5 Tonnen Obst zusammen, ganz überwiegend Äpfel, wenige Birnen; der weitaus größte Teil davon entfiel auf die Heskemer Obstwiese, die Wiesecker Bäume trugen dieses Jahr nicht viel. Das Ziel des Einsatzes war die Ernte von Obst für die Saftgewinnung, mit der Option, dass, wer wollte, auch Tafelobst für den eigenen Verteilpunkt sammeln konnte; für zwei Verteilpunkte hat das dann auch jemand gemacht. Alles andere wurde nach der Ernte zur Kelterei gebracht, dort wurden daraus 860 Liter Saft gewonnen. Zusammen mit dem restlichen Vorjashresbestand hatten wir damit genug Saft, um jedem Anteil einen 5-Liter-Karton zukommen zu lassen. Am 29. Septmember wurde der Saft dann ausgeliefert, wobei das für Gießen und Kirchvers dankenswerter Weise die Gemüsefahrer übernahmen.

Ernteszene Äpfel-auf-Plane

Der zweite Ernteinsatz fand einen Monat später statt, am 23. Oktober. Das Wetter spielte auch diesmal mit, insoweit es trocken, mild und zeitweise sogar sonnig war. Geerntet wurde nur auf der Obstwiese bei Heskem; auf den Wiesecker Parzellen gab es nichts mehr. Es nahmen erneut rund 20 Leute teil. Nun, im Oktober, waren von den Apfelsorten auch Glockenäpfel und Boskop reif, daneben reichlich Quitten; davon wurden die schönsten als Tafelobst zur Einlagerung geerntet, insgesamt etwas über 200 Kilo; dazu wurden für einige Verteilpunkte auch Kisten mit Tafelobst zum Direktverzehr gefüllt. Alles andere, rund 1,6 Tonnen, brachten wir wieder zur Kelterei; dort wurden daraus 955 Liter Saft gepresst. Das Tafelobst und der Saft wurden anschließend eingelagert, das Tafelobst zur späteren Verteilung (insbesondere die Glockenäpfel müssen noch nachreifen), der Saft als Vorrat (für einen zweiten Saftkarton je Anteil hat es leider nicht gereicht).

Im Ergebnis war 2021 für die Gießener Parzellen ein schlechtes, für die Heskemer Obstwiese jedoch ein gutes Erntejahr, nur Birnen gab es auch dort wenig. Insgesamt ist es mit einer Erntemenge von rund 3,4 Tonnen nach mehreren knappen Jahren recht gut ausgefallen.

Die Einsätze haben neben der Arbeit auch eine Menge Spaß gebracht, es gab viel Gelegenheit für Kommunikation und Austausch; natürlich wurde wieder liebend gerne in den Bäumen herumgeklettert, daran hatten vor allem die Kinder ihre Freude. Und was die Heskemer Streuobstwiese angeht - das ist einfach auch ein schönes Fleckchen Erde...
Ausblick Am Hainchen